Die Band Pratze veröffentlicht ihr Debüt: Tralala.
Zwei Singles mit Musikvideo wurden bereits released - den namensgebenden Track “Tralala” sowie das rockige “Tabasco im Aug”. Außerdem gibt es ein Livevideo zu “Kleinstadtzirkus”
Wenn Live ein Genre wäre, dann wäre Tralala darin zu finden
Für viele Bands ist es schwierig, eine Genrebezeichnung zu finden. Bei Pratze ist es einfach: man muss Pratze live hören. Aber zuerst mal zum Drüberlesen: Pratze ist eine 7-köpfige Band mit Posaune, Schlagzeug, Rap, Gesang, Baritonsax, E-Gitarre und E-Bass. Das schiebt schon mal ordentlich, wie sich musikaffine Menschen leicht vorstellen können. Das Album Tralala ist das Debütalbum der Band: es klingt kurios, groovig, fett, düster, rockig, ekstatisch und einfach nur geil.
Die Band hat das Album in intensiver Zusammenarbeit gemeinsam produziert
Die Fliegende Spinnen will man live hören. Was bei der Band eine vielversprechende Idee ist. Livekonzerte sind bei guten Bands sowieso das beste.
Der Song Himmelsrichtungen erinnert an das Intro von MfG von den fantastischen Vier – düster und erzählerisch – und der Vorhang öffnet sich:
Ganzheitlich anspruchsvoll sind die Arrangements, zeigt sich in Keine Zeit. Eine jazzige Gitarre klingt aus einem feinen Amp und der Sound erinnert an die 80er Jahre. Schräg, aber doch schön und alles andere als fad.
„Ich trink den roten Wein alleine hier auf dem Balkon“, singt die Sängerin in der Partynummer Kleinstadtzirkus woraufhin der Rapper mit düsterem Sprechgesang antwortet; beinahe meditativ steigt der ganze Chor mit der Wiederholung ein.
Party gibt es auch in Nietzsche tanzt. Am besten mal reinhören und sich das auf der lokalen Live-Musik-Tanz Bühne vorstellen.
Wenn der Joker in einer Band spielen würde, dann wäre das Pratze
Bei Tabasco im Aug spürt man die alternativ-rockigen Seiten der Band. Schroff und gefährlich, fast wie der Soundtrack eines skurillen Films: der Joker von Batman hätte mit Vergnügen Pratze gehört oder sogar mitgespielt.
Die Kompositionen sind frech, innovativ und spannend
In Tralala spielt sich der Rapper als großer Künstler auf. Dann kommt die Feuerwehr – hoffentlich darf man da live mitsingen.
Wie man das findet, ist offensichtlich egal, denn gleich der nächste Track heißt Wasch mir den Pelz. So brummt der Text in einem markant österreichisch-rumänisch gefärbtem Deutsch daher, das den Charakter von Pratze unvergleichlich zeichnet.
Wenn Pratze morgen Tralala präsentieren würden, wäre ich dabei
Am 27.10.23 erscheint das Album Tralala der Band Pratze bei Ernst & Schmäh. Das Releasekonzert findet wie die Faust auf’s Auge passend im Fania Live in Wien statt.
“Siebzig Prozent Wasser, der Rest sind Lügen. Die Realität ist faltig, aber es lässt sich bügeln.” – Pratze
Pratze liefert deutschsprachigen Rap mit Wucht und Widersinn, mit Tiefgang und Tralala.
Wie Wellen schwappen Rapper Onisim Lungu die Worte aus dem Mund, sie brechen auf der Bühne und schäumen im Publikum. Sängerin Rosa Fürpass- Netočný ist Komplizin und Widersacherin zugleich, während Saxophon, Posaune, Gitarre, Bass & Drums brodeln. Sieben Siedepunkte, rot gekleidet, verfolgen alle ein Ziel: fette Musik machen.
VORgeschichte
Die Pumn de Țărână - Band wurde von Rapper und Lyriker Onisim Lungu gegründet, dessen Wurzeln in Rumänien liegen. Die weiteren Bandmitglieder sind Musiker:innen aus dem Dunstkreis der Bruckneruni Linz. Die alte Band mit dem neuen Namen Pratze entstand mit dem Album 2023.
Sound
Die richtungweisende Prämisse lautete, Rap und Lyrik mit facettenreicher Live-Musik umzusetzen. Seitdem hat sich das innovative Kollektiv entwickelt, dessen Bedürfnis es ist, Stimmungen zu vermitteln und Geschichten zu erzählen: bewegende Balkan-Tänze, zeitgenössischer Jazz und subtile Hiphop-Rhythmen. Die Texte von Onisim Lungu strotzen vor lyrischer Ästhetik und kontrastierenden Qualitäten. Die Themen sind Surrealität, Extroversion und Kontemplation.
Stimmen
Die individuellen Farben von männlicher und weiblicher Stimme, Blasinstrumenten und Rhythmusgruppe vereinen sich zu einem starken Band-Sound mit originellen Arrangements.
Zitat aus einem Songtext
„Meine schlaue Muse widerspricht meinem eigenen Licht / sie sieht mir in die Augen und greift nach meiner Netzhaut / streng serviert sie mir gerissene Servietten / und berauscht mich mit Welten / aus denen die Welt hervorgeht.“
Bandmitglieder
Onisim Lungu – Rap & Texte
Rosa Fürpass-Netočný – Gesang
Victoria Pfeil – Sopran- & Baritonsaxophon
Andreas Huber – Posaune
Aron Hollinger – E-Gitarre
Sarah Brait – E-Bass
Raphael Schuster – Schlagzeug
Albumrezension
zu “Muza din Hostel Costel”
„Oft kommt es nicht vor, dass man eine Platte auf den Rezensionstisch bekommt, die derart zwischen den Stilistiken angesiedelt ist, dass die anfängliche Verwirrung letztlich grenzenloser Faszination weicht. Jazz, Rap, Latin und vieles mehr mischt der rumänisch-stämmige Rapper und Lyriker Onisim Lungu zu einem packenden, breit instrumentierten Amalgam, bei dem es keine Rolle spielt, wenn man der Sprache der Texte nicht mächtig ist. Bestes Beispiel das scat-versetzte „D’incontro“, dessen Wucht sich zu entziehen - einmal gehört - kaum möglich ist.”